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Wolfgang
27.08.03, 10:52 Uhr
(Beitraege: 122)
betreff: Mensch und Maschine - Ein Dauerbrenner im Schach

"Ich habe mich in den vergangenen 6 Monaten wirklich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt und mit wirklich vielen Spitzenspieler auch 4-Augen-Gespräche geführt. Das Ergebnis ist so "normal", wie ernüchternd:

Zunächst die "heile Welt" des Nahschach, in der ja angeblich keinerlei elektronische Hilfmittel erlaubt sind. Die Aussagen der Spieler mit einer DWZ > 2.200 sind einhellig: Man kann sich im oberen Drittel oder gar Viertel des Leistungsspektrums heute NICHT mehr ohne elektronische Hilfsmittel behaupten. Software wie ChessBase, Fritz, Shreddar etc. wird von diesen Spielern intensivst genutzt und z.T. virtuos beherrscht, um eigene und fremde Partien in einer Datenbank analysieren zu können (meist min. 1 Mio. Partien), für die gesamte stets aktuelle Eröffnungstheorie, für die Entwicklung und Pflege des individuellen Repertoire, zur Vor- und Nachbereitung von Wettkämpfen etc.

Und das, was im Nahschach richtig ist, trift natürlich auf Fernschach erst recht zu. (Fast) alle Spitzenspieler geben in 4-Augen-Gesprächen zu, dass sie meistens, mindestens aber gelegentlich ein Analysetool (z.B. Fritz oder Shredder) zur "taktischen Kontrolle" mitlaufen lassen. Besonders Nahschachspieler mit einer sehr hohen DWZ tun sich dabei auch leicht.

Spitzenspieler spielen in einer Klasse, in der [C]-Spieler keine Chance haben und eigentlich mehr zur allgemeinen Belustigung beitragen. Ich habe eine Menge E-Mails gesehen, in denen es so ähnlich hieß wie "Schau ´mal Partie #6421 an. Fritz ist offenbar ratlos".

Lasst uns doch einfach damit leben, dass wir in einem elektronischen Zeitalter sind und der Mensch von heute die Elektronik in der einen oder anderen Weise auch nutzt.

Wünschenswert wäre allerdings, dass sich die (noch) wenigen Ehrlichen nicht von irgendwelchen Pharisäern anpinkeln lassen müssen."

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