Alexander Bangiev[ edit ]

Alexander Bangiev (* 16. November 1946 in Dushanbe, ehemalige UdSSR) ist ein deutscher Schachspieler, -trainer und -autor, der aus der ehemaligen Sowjetunion stammt. Er ist durch die von ihm entwickelte Bangiev-Methode zu Bekanntheit gelangt.

Werdegang


Alexander Bangiev lebt seit 1992 in Deutschland. Er wurde erstmals 1994 Niedersächsischer Meister und errang diesen Titel erneut 1995, 1996 und 1998. 1994 wurde ihm der Titel eines Internationalen Meisters verliehen.

In der Saison 1992/93 spielte er für den Bielefelder SK in der Bundesliga. 1993 wechselte er zu Isernhagen, spielte in der Oberliga und zeitweise in der 2. Bundesliga. Nach langer Spielpause schloss er sich 2005 dem PSC Hannover an. Mehrmals nahm er an Endrunden zur Deutschen Meisterschaft teil.

Seine aktuelle Elo-Zahl beträgt 2418 (Stand: Januar 2008). Seine Tätigkeit beschränkt sich in den letzten Jahren auf die Trainingsarbeit (C- und B- Trainingslizenz des DSB) und die Entwicklung einer Denkmethode.

Bangiev-Methode



Bangiev ist der Entwickler der sogenannten Bangiev-Methode. Sie ist seiner Ansicht nach eine Theorie und Denkmethode für jedes Stadium einer Schachpartie und führt bei richtiger Anwendung automatisch zu bekannten, aber dann vom Anwender verstandenen, Eröffnungszügen beziehungsweise Abwicklungen im Mittelspiel oder im Endspiel. Sie erhebt den Anspruch, eine wissenschaftliche Anleitung zum schachlichen Denken zu geben.

Sie setzt sich aus drei Komponenten zusammen:
  • Theorie: Die Felderstrategie, eine Schachtheorie, die vom Primat der Felder ausgeht. Es wird davon ausgegangen, dass es bestimmte Felder gibt, die während der ganzen Partie ihre strategische bzw. spielbestimmende Bedeutung behalten.
  • Methode: Die Felder-Zug-Denkmethode, eine Methode des schachlichen Denkens, die auf der Felderstrategie beruht. Ausgehend von den wichtigen Feldern bestimmter Stellungstypen sollen die in Frage kommenden Züge untersucht werden.
  • Praxis: Schachtraining, das in der Felderstrategie gründet, in der Anwendung der Felder-Zug-Denkmethode besteht und bei dem die eigene Denktechnik systematisch trainiert werden soll.

Kritik


Die Bangiev-Methode wird vielfach kritisiert. Ein Einwand lautet, die Methode sei eindimensional und funktioniere nur bei eigens dafür ausgewählten Partien. Der generelle Nutzen sei zweifelhaft.

Der schottische Großmeister Jonathan Rowson bezeichnet das Konzept der Felderstrategie als „verwirrend“ und „inkohärent“. Er empfiehlt, man möge von allem, was darauf gründet, Abstand halten. „[...] ‚squares strategy‘ which I found confusing and frequently incoherent. ... it is worth advising you stay away from this CD, and anything else based on Bangiev´s squares strategy.“ So Rowson anlässlich einer Besprechung von Bangievs CD „Opening Repertoire for Black“ in New In Chess 6/2006, S. 91.

Auch einige andere Schachtrainer wie FM Uwe Kersten und FM Wilhelm Schlemermeyer raten nachdrücklich von dieser Methode ab. Die meisten Kritiker geben allerdings zu, keinen Zugang zur Felderstrategie gefunden zu haben, sowie sich nicht lange damit beschäftigen zu wollen.


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