Heinrich Burger (Schachspieler)[ edit ]

Heinrich Burger (* 13. März 1941 in Breslau) ist ein deutscher Großmeister im Fernschach.

Fernschach


Seit 1964 spielt Burger Fernschach. Er nahm am Halbfinale der 11. Weltmeisterschaft teil. Zuvor belegte er bei der 13. Deutschen Fernschachmeisterschaft 1972/75 Platz 2, punktgleich mit dem Sieger Dünhaupt, aber mit schlechterer Wertung. Den Titel Internationaler Meister erhielt er 1986, als er in der Vorrunde der 10. Fernschach-Olympiade für die DDR am 1. Brett 6 von 11 Punkten holte. Bei der Endrunde der 10. Olympiade trat er wieder für die DDR an mit dem Ergebnis 7 aus 9. Kurioserweise endete diese Olympiade 1995, also mehrere Jahre nach der Wiedervereinigung, als die DDR gar nicht mehr existierte.

Bei der nächsten Olympiade spielte er in der gesamtdeutschen Mannschaft mit dem Ergebnis 8 aus 12; die Mannschaft gewann die Goldmedaille. Vom ICCF erhielt er für seine Leistung den Titel Fernschach-Großmeister.

2004 hatte er eine Elo-Zahl von 2533.

Nahschach


Auch im Nahschach erreichte Burger eine beachtliche Spielstärke. Trotz Berliner Mauer konnte er im Westen und im Osten Schach spielen. In der Saison 1975/76 kämpfte er im Westberliner Verein Lasker Steglitz in der 1. Bundesliga. Von 1979 bis 1989 spielte er bei AdW Berlin in der DDR-Liga.

Nach der Wende wechselte er zum Verein SC Oranienburg.

Präsident des Berliner Schachverbandes


Von März 1974 bis zum Herbst 1976 war Heinrich Burger Präsident des Berliner Schachverbandes. 1974 löste er in dieser Funktion Alfred Kinzel ab. In der Verbandszeitschrift Mitteilungsblatt stellte er sich mit Foto und einem kleinen Steckbrief vor: verheiratet, 6-jährige Tochter, Journalist, Pressesprecher des SPD-Landesvorstandes, Klubmeister bei der SVg Lasker Steglitz 1974 und Berliner Meister mit seinem Verein 1974.
1976 wurde Heinrich Burger als DDR-Agent enttarnt und verhaftet. Deshalb berief der Berliner Schachverband im Dezember einen außerordentlichen Verbandstag ein, auf dem Hans O.K. Werner zum neuen Präsidenten gewählt wurde. Burger wurde am 23. Mai 1977 zu sieben Jahren Haft verurteilt, konnte aber bald Westberlin in Richtung DDR verlassen. Er wurde auf der Glienicker Brücke gegen in der DDR inhaftierte Agenten ausgetauscht.

Über die Umstände seiner Enttarnung als DDR-Agent ist nichts bekannt. Vermutet wird eine Quelle in engster familiärer Umgebung. Der Präsident des Berliner Schachverbandes ab 1984, Alfred Seppelt, besuchte Burger wenige Jahre später in der DDR, um Informationen zu einem anderen Rechtsfall im Berliner Schachverband zu sammeln. Auch nach der Wende war das Wiedersehen durchaus herzlich.

Privates


Burger ist von Beruf Journalist.


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