Mansube[ edit ]

Als Mansube (aus , etwa Aufstellung oder Anordnung) bezeichnete man Schachkompositionen im arabischen Schachspiel, einer Vorform des heutigen Schachs. Sie waren die Vorläufer von Mattaufgaben und Studien.John Roycroft: The Chess Endgame Study. A Comprehensive Introduction. Dover Publications, New York 1970. S. 61-63. In anderen Auflagen auch als Test Tube Chess benannt.

Oftmals ist in Mansuben der weiße (rote) Spieler in den partieartigen Stellungen mit Matt bedroht und muss einen Gewinnweg finden; nur selten wurde ein Remis als Forderung gestellt, obwohl mehrere Remisarten bekannt waren, darunter Dauerschach und die gegenseitige Vernichtung der Streitkräfte bis auf die nackten Könige. Durch das Patt als Verlustart und den Beraubungssieg ließen die Regeln allerdings selten einen unentschiedenen Ausgang zu.

Es sind etwa 500 Mansuben überliefert. Ursprünglich glaubte man, dass alle Mansuben über die Araber und Südeuropa zu uns gelangt sind. Einem Vortrag von Juri Awerbach zufolge, existierte jedoch ein anderer Weg der Mansuben über Mittelasien in unsere Zivilisation.

Das Matt der Dilaram ist eine der bekanntesten Mansuben. Es stammt von Abu-Bakr as-Suli, findet sich in einer alten stambuler Handschrift und wird vor 946 datiert. Dilaram war, der Rahmenerzählung nach, die Lieblingsfrau eines Sultans, der als leidenschaftlicher Schachspieler sogar um sie spielte. Als er mit den weißen Steinen spielend drauf und dran war, sie zu verlieren, rief sie aus: "Opfere deine Türme und rette dein Weib!"

Typische Merkmale der Mansuben:
  • meist nur eine Variante
  • forcierte Lösung mit zahlreichen Schachgeboten
  • Forderung Weiß gewinnt, eine Zügezahl wird nicht angegeben
  • Dennoch gibt es im Allgemeinen nur einen einzigen Gewinnweg, oft wird in einer verloren scheinenden Stellung ein Matt erzielt. Allerdings gab es damals auch den Beraubungssieg, für den es unter den Mansuben ebenfalls Beispiele gibt.

Studien unter den Mansuben mit Gültigkeit für das Endspiel sind heutzutage nur noch die mit Springern und Türmen, weil die anderen Figuren zur damaligen Zeit nach anderen Regeln geführt wurden.

Literatur


  • David Hooper und Ken Whyld: The Oxford Companion to Chess, Oxford University Press, 2. Auflage 1992, ISBN 0198661649, S. 245-246. (englisch)




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