Bei den sogenannten "Retro"-Aufgaben findet man die Lösung nur dann, wenn man die Partiestellung zurückverfolgt.
Im einfachsten Fall reicht es aus, wenn man in der Ausgangsstellung mit Weiß am Zug überlegt, was Schwarz vorher gezogen haben könnte. Daraus ergibt sich dann zum Beispiel, dass Weiß mit einem Bauern "im Vorübergehen" (en passant) schlagen darf.
Häufig erhält man aus einer Retro-Überlegung eine Aussage darüber, ob noch eine Rochade möglich ist oder nicht (König bzw. Turm muss gezogen haben).
Eine der anspruchvollsten Retrospektiv-Aufgaben stammt von dem Russen Nikita Plaksin und zeigt eine Ausgangsstellung, in der Weiß auf dem ersten Blick einzügig matt setzen kann. Durch Retro-Überlegungen zeigt aber der Autor, dass in den letzten 50 Zügen weder eine Figur geschlagen wurde noch ein Bauer gezogen hat. Wegen der 50-Züge-Regel ist die Partie daher remis.
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